Süßholzraspeln

Eine Redewendung bleibt ein Mythos:
Was bedeutet eigentlich „Süßholz raspeln“?

Süßholz raspeln: jemandem schmeicheln, Komplimente machen, flirten, jemanden für sich gewinnen, historischer Ausdruck für „Einschleimen“

Die Redewendung „Süßholz raspeln“ ist von der Bedeutung her recht klar, jedoch ist die Herkunft nicht ganz eindeutig zuzuordnen.

Zum einen wurden seit jeher zur Herstellung von Arzneien und Süßwaren die Süßholzstangen geraspelt. Beides war früher purer Luxus, und so konnte man damit leicht jemanden bezirzen.

Die andere Variante verdeutlicht noch einmal, dass Süßholz/Lakritz beruhigend auf die Stimmbänder wirkt. Nach dem Verzehr von Süßholz bzw. verarbeitetem Süßholz konnte man mit befreiter Kehle umso ausdauernder und effektvoller um seine Liebste werben.

Und die dritte Möglichkeit: Im Mittelalter schrieb die Äbtissin Hildegard von Bingen dem Süßholz eine positive Wirkung hinsichtlich der Psyche zu – ihr zufolge soll es den Menschen „mild stimmen“ und er fühlte sich leichter geschmeichelt.

All das ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, aber auch Vermutungen können eine Erklärung sein….

Und was früher schon geliebt wurde, ist heute noch genauso gut!